M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a B i l d t e i l I I I , S E I T E 1 2 7 Rand eher wahrscheinlich erscheint, um den Aushub einer Grube zu einem bestimmten Zweck (Schwimmbecken?) gehandelt haben dürfte. „Heroisch“ ist der Blick auf die drei Jugendlichen jedenfalls nicht: In Aufsicht statt aus Untersicht aufgenommen, nicht formiert und in wenig „straffer“ Haltung wirken sie jedenfalls nicht wie „Pioniere“, die angetreten sind, unwirtliches Land zu erschließen. Immerhin drei der sechs Aufnahmen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vorbereitungslagers abbilden, zeigen diese nicht bei der Arbeit, sondern in der Frühstückspause. Außerdem fand bei zwei dieser Fotos (das dritte entfällt wegen zu großer Unschärfe) während des Akts der Aufnahme eine deutlich erkennbare Kommunikation zwischen Leopold Schönenberg als Fotografen und einigen der Abgebildeten statt. Dadurch tragen die Ergebnisse eher privat-freundschaftliche als heroisch-distanzierte Züge. Das gilt erst recht für die beiden Tierfotos, die ja immerhin ein Viertel der Rüdnitzer „Fotoausbeute“ umfassen. Mit diesen beiden Aufnahmen setzte der noch lernende Hobbyfotograf offensichtlich seine Reihe bildnerischer Experimente fort, wie er sie zuvor bereits in Köln und andernorts unternommen hatte. Auch dieses Mal gelang das Vorhaben nur sehr bedingt, kann zugleich aber durchaus als Beleg für Leopolds im konkreten Kontext des Vorbereitungslagers sicherlich eher unerwünschte Individualität interpretiert werden. Statt Arbeitsszenen oder andere Momente ausgeprägter Gemeinschaft bildlich festzuhalten, widmete er sich mit der Tierfotografie einem individualistischen Hobby. - Ob die, die ihn am Ende der Lagerzeit dann als für die Jugend-Alija ungeeigneten „Individualisten“ klassifizierten, das auch so beurteilt haben, muss natürlich offen bleiben. 226 - 6.36 - Beim Kartoffelschälen 231 - 6.36 - Frühstückspause 228 - 6.36 - In der Müllgrube 227 - 6.36 - In der Müllgrube
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