Mit der Kamera von Köln nach Palästina

M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a Ab s ch i e d und Au swand e rung , S E I T E 1 3 1 zahlung für den Schul- und Internatsaufenthalt inPalästina nicht nur einen großenTeil des ihnen verbliebenen Vermögens investieren, sondern zusätzlich auch die Beschaffung der von Leopold als seine „Aussteuer“ bezeichneten Gegenstände finanzieren. Deren Qualität und Umfang musste für mindestens drei Jahre ausreichen, denn früher würde ihr Sohn keinesfalls eigenes Geld zur Bestreitung seines Lebensunterhalts verdienen. Folge war, dass sich die ohnehin immer deutlicher abzeichnenden finanziellen Engpässe der Familie dadurch nochmals erheblich verschärften. „Meine Verhältnisse sind so eng, daß ich um die paar tausend Mark für Polds Ausstattung, Unterbringung und Ausbildung aufzubringen, zwei kleine Lebensversicherungen zurückkaufen mußte“, notierte ein äußerst besorgter Max Schönenberg am 13. Mai 1937 in sein Tagebuch. Außerdemmusste das Ehepaar auf seine Urlaubseise verzichten, „obwohl Erna und ich sie nötig hätten“.168 Das taten beide aber gern und wie selbstverständlich, damit ihr Sohn NS-Deutschland schnellstmöglich verlassen konnte. 168 Tagebucheintrag Max Schönenberg, 13.5.1937. kenalben, Fotoalben, eine ganze Aussteuer mit den neuen Anzügen. Volle Ausrüstung.“167 Für Max und Erna Schönenberg stellte das auf ihren Sohn wartende Abenteuer „Palästina“ eine große Belastung da. Sie mussten in die Voraus167 Audio-Interview mit Reuwen (Leopold) Schönenberg, NS-DOK, Tk933, ab 1:07:10. rung Das „Palestine Immigrant Certificate“ für Leopold Schönenberg, 14. Januar 1937

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