M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a Ab s ch i e d und Au swand e r ung , S E I T E 1 3 4 Das „Vorbereitungslager“ kann allerdings nur sehr rudimentäre Inhalte behandelt haben, denn nach der Abfahrt in Köln am 28. Januar und dem Besuch in Venedig, war der Aufenthalt in Triest nur von kurzer Dauer, denn bereits am 3. Februar 1937 bestiegen die Auswanderer im dortigen Hafen die „Galilea“, die sie nach Haifa bringen sollte.173 Die Schiffspassage selbst verlief offenbar ohne 173 Das Abreisedatum ergibt sich aus dem Todestag von Paul Schönenberg, einem Bruder von Max, der im Jahr zuvor nach Palästina ausgewandert war und dort nun eigentlich eine Art Vaterrolle für Leopold übernehmen sollte. Umso schmerzlicher wurde dessen Tod empfunden. Max Schönenberg notierte hierzu am 13.5.1937 in sein Tagebuch: „An dem Tage, an dem Paul starb, bestieg Pold in Triest die Planken der ‚Galilea‘, die ihn nach Haifa führte. (…) Pauls Tod ist für Pold ein fühlbarer Verlust. Paul sollte Vaterstelle an im vertreten. Pold schickt sich ruhig und besonnen in die neue Lage.“ Ort einen kurzen Einführungskurs zu organisieren. Leopold Schönenberg erinnerte sich jedenfalls, dass hier „ein kleines Vorbereitungslager“ stattgefunden habe, „bis das Schiff kam“. An die genaue Teilnehmerzahl konnte er sich hingegen nicht mehr erinnern, wusste aber, dass die Gruppe in zwei „Klassen“ aufgeteilt worden sei, die in genau dieser Zusammensetzung auch später zusammengeblieben und unterrichtet worden seien.171 Es handelte sich insgesamt um rund 70 „Jungens aus ganz Deutschland“.172 171 Audio-Interview mit Reuwen (Leopold) Schönenberg, NS-DOK, Tk933, ab 1:07:10. 172 Tagebucheintrag Max Schönenberg, 13.5.1937. Dort auch das Folgende. An anderer Stelle ist von 60 Jugendlichen die Rede, die als erster Jahrgang die Ludwig Tietz-Schule besucht hätten. (Vgl. Eva Stern: Beginn der Jugend-Alija; in: Reichsvertretung, Eröffnung, S. 31-33.) Die „Galilea“
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