M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a E lt e rnhau s und K i ndh e i t, S E I T E 1 4 Er wuchs dort in einer Arztfamilie auf.15 Wohnung und Praxisräume lagen zunächst in der Bismarckstraße 38. Die Schönenbergs waren eine gut bürgerliche und angesehene Familie jüdischen Glaubens, die sich bis 1933 weitgehend assimiliert und in die „gute Gesellschaft“ integriert hatte. Ihr Leben verlief bis dahin trotz aller politischen und wirtschaftlichen Probleme der Weimarer Jahre in geordneten und erfolgreichen, eine gesicherte Zukunft versprechenden Bahnen. Am 6. Dezember 1885 als Sohn einer Kaufmannsfamilie in Hamm geboren, hatte Max Schönenberg bis 1912 Medizin studiert, um anschließend ab 1914 als Oberarzt am Ersten Weltkrieg teilzunehmen, wofür er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Während des Krieges hatte er am 18. April 1915 die aus angesehener Kölner Familie stammende, sieben Jahre jüngere Erna Kaufmann geheiratet. Daher ließ er sich nach dem Kriegsende als Allgemeinmediziner mit eigener Praxis am Rhein nieder. In der Rückschau wusste Reuwen Schönenberg 15 Vgl. hierzu auch die um Auszüge aus einem Audiointerview aus dem Jahr 2000 ergänzte Lebensgeschichte von Reuwen Schönenberg unter https://quellen. verschwundenes-sichtbar.de/info.aspx?id=37838. Sämtliche Sämtliche hier verwendeten Materialien finden sich im NS-DOK, Bestand N 67. Elternhaus und K i ndhe i Reuwen Schönenberg wurde am 15. März 1920 als Leopold Herbert Schönenberg in Köln geboren. Leopold Schönenberg, 3.11.1920. Das Gedicht lautet: „Leopoldchen heiße ich, Spatz, Bündelchen, Bübchen - was weiß ich, Ich kenne keine Sorgen, Hab Feiertag jeden Morgen. Von meinem Glück geb ich Euch etwas mit: Ihr seht mich lachen - und Ihr lächelt mit.“ nur Gutes über seinen Vater zu berichten. Ein menschenfreundlicher, weltgewandter und belesener Mann sei er gewesen, berichtete er während eines Köln-Besuchs im Jahr 2000, zudem „das reinste Lexikon“. „Man konnte ihn fragen,
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