M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a E lt e rnhau s und K i ndh e i t, S E I T E 1 5 deren Organisation verantwortlich. „Sie hat die ganze Buchhaltung für ihn gemacht.“ Außerdem machte sie sehr früh den Führerschein; nicht zuletzt auch, um ihren Mann bei Patientenbesuchen zu chauffieren. In ihrer Freizeit spielte die sehr begabte Pianistin mit Begeisterung Klavier und traf sie sich regelmäßig mit ihren „Kränzchenschwestern“ zum Bridgespielen. Sie sei, so Reuwen Schönenberg, ihm stets „eine liebevolle und gute Mutter“ gewesen. Allerdings blieb er Einzelkind, denn die Geburt verlief mit erheblichen Komplikationen und unter massivem Einsatz einer Geburtszange, was nachhaltige Folgen zeitigte. „Danach konnte sie keine Kinder mehr bekommen.“ Gesellschaftlich verkehrte das Ehepaar Schönenberg in „akademischen, meist jüdischen Kreisen“. was man wollte. Er wusste immer eine Antwort“. Der ehemalige Feldarzt war Mitglied im „Reichsbund jüdischer Frontsoldaten“ (RjF) und engagierte sich - so die Erinnerung seines Sohnes - in der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei, der späteren Deutschen Staatspartei. „Er war ein überzeugter Deutscher in jeder Beziehung“. Leopolds Mutter Erna, 1892 in Köln geboren, war eine moderne, selbstbewusste Frau. Sie hatte in Köln-Lindenthal ein Lyceum besucht und sympathisierte - im deutlichen Gegensatz zu ihrem Ehemann Max, aber wie ihr Bruder Julius Kaufmann - „von der Pike an“ mit der zionistischen Bewegung. „Sie hielt Vorträge in Frauenvereinen, und mein Onkel war ein wunderbarer Diskussionsredner.“ Ohne eigenen Beruf unterstützte sie ihren Ehemann in der Praxis und zeichnete für t V.l.n.r.: Max, Erna und Leopold Schönenberg
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