M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a L e b e n i n Pa l ä s t i na und i m K i bbu z , S E I T E 2 6 1 und unerträglicher gestaltenden eigenen Lage wohl von großer - beruhigender und tröstender - Bedeutung. „Gut, er soll wirklich einmal diese Sache kennen lernen; damit bin ich jetzt schon ausgesöhnt.“296 Danach erfuhren die Eltern lange Zeit nichts mehr über das weitere Schicksal ihres Sohnes. Am 12. August 1941 richtete der einen der maximal 25 Worte umfassenden Rote-Kreuz-Brief an seine Eltern: „Eltern! Hoffe Oma, Euch gesund. Verwandte, Bekannte, ich gesund. Hilde 6. Monat. Gruppe geht zur Ansiedlung auf Karmel. Ich mit! 15 km von Lucie!“ Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Leopold demnach nichts vom Tod seiner 296 Erna Schönenberg an Bruder Julius Kaufmann, 1.4.1941. raten würde, dürfte Leopold Schönenbergs Entschluss sicherlich erheblich beeinflusst haben. Kurz darauf war der Schritt vollzogen und Leopold/Reuwen Schönenberg ordentliches Mitglied eines Kibbuz. „Jetzt bin ich schon wieder ‚darüber‘, daß er gegen unseren Willen in die Genossenschaft eintrat“, schilderte Erna Schönenberg Anfang April 1941 ihre diesbezügliche Gemütsverfassung. Zugleich versuchte ihre Freundin Änne Spier, die vor Ort sicherlich bessere Einblicke hatte, zu beruhigen und zu trösten,indem sie die Meinung vertrat, dass Leopold seine eigenen Erfahrungen sammeln müsse. „Auf die Dauer würde es ihm ihres Erachtens in solcher Gemeinschaft auch nicht gefallen.“ Solcher Zuspruch war für die in Köln Zurückgebliebenen auch angesichts ihrer sich immer schwieriger
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