M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a L e b e n i n Pa l ä s t i na und i m K i bbu z , S E I T E 2 6 6 „Turm- und Mauer-Siedlungen“ entstanden.310 Noch 1934 soll an dieser Stelle im Karmelgebirge östlich von Haifa nur ein einziges arabisches Haus gestanden haben, bis die umgebenden Ländereien von rund 5.600 Dunam - vermutlich vom Jüdischen Nationalfonds (JNF-KKL) - erworben und zunächst von lediglich 15 jüdischen Arbeitern besiedelt worden seien. Nachdem die im Aufbau befindliche Siedlung im Zuge des „Arabischen Aufstands“ überfallen und einige der Siedler dabei getötet worden waren, soll der Besiedlungsprozess unterbrochen worden sein, bis der eigentliche Kibbuz dann 1939 von Einwanderern aus Polen, und Russland endgültig gegründet wurde. Nach anderer Darstellung war es gerade die besondere Lage des Ortes - 400 Meter über dem Meeresspiegel, zugleich aber nur fünf Kilometer von der Küste entfernt -, die ihn nicht nur zu einem Ort der Erholung machen sollte, sondern ihm auch erhebliche strategische Bedeutung verlieh. Das galt insbesondere mit Blick auf das nahgelegene Haifa und zudem aufgrund des lediglich knapp zehn Kilometer entfernten Ge310 Die folgende Darstellung basiert auf einem siebenseitigen maschinenschriftlichen Manuskript mit dem Titel „Beit Oren - ein Kibbuz im Karmel“, als dessen Autor Yaakov Dori angegeben wird. Er soll das Manuskript laut Angaben der es aufbewahrenden Nationalbibliothek in Jerusalem im Jahr 1950 verfasst haben. Vgl. außerdem - leider weitgehend ohne Belege - https://en.wikipedia.org/wiki/Beit_Oren (16.6.2022). Be i t Oren Laut eigener Darstellung wechselte Reuwen Schönenberg mit seiner Gruppe erst nach dreijährigem Aufenthalt in Giv’at Chaim in den kleinen Kibbuz in Beit Oren. Seine Erinnerungen hinsichtlich der Aufenthaltsdauer in den beiden Kibbuzim dürften in dieser Form aber kaum zutreffen, denn es ist eindeutig belegt, dass er bereits den Rote Kreuz-Brief, den er als letzten Brief an seine Eltern nach Köln richtete, Mitte August 1941 mit dem Absender Beit Oren versandte, so dass er schon zu diesem Zeitpunkt zumindest zeitweise hier lebte. Wann und warum welche Ortswechsel zwischen den beiden Kibbuzim konkret vollzogen wurden, muss allerdings im Dunkeln bleiben. Der Kibbuz Beit Oren („Heimat der Kiefer“) war erst in den 1930er-Jahren - laut einem undatierten Prospekt zur Geschichte des Kibbuz am 1. Oktober 1939309 - als eine der zahlreichen „die Geschichte einer ganzen Generation in Palästina“ erzählt. Wie Leopold Schönenberg in seinem Fotoindex, so wechselte Ja’akov Cohen in seinem Tagebuch vom Deutschen ins Hebräische und wies offenbar - wie beispielsweise das Sammeln von Briefmarken - noch weitere Gemeinsamkeiten mit dem vier Jahre älteren ehemaligen Kölner Arztsohn auf. 309 Dieser Prospekt ist Bestandteil des Fotoalbums, in das Reuwen Schönenberg seine Fotografien aus der Zeit in Beit Oren ohne jede Beschriftung eingeklebt hat. Es wird digital aufbewahrt in NS-DOK, N 67. Aus dem Fotoalbum von Reuwen Schönenberg: Der Eingang nach Beit Oren
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