M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a L e b e n i n Pa l ä s t i na und i m K i bbu z , S E I T E 2 6 8 den von ihm angefertigten Aufnahme auch einige Totenzettel mit Portraits von zwischen 1945 und 1947 im Rahmen militärischer Konflikte umgekommenen Bewohnern und auch er selbst hielt eine solche Beisetzung mit seinem Fotoapparat fest.314 Bleiben nur die sehr knappen und ebenfalls mehr als lückenhaften Angaben, die Reuwen Schönenberg später - vermutlich für seine Enkel - über seine Zeit in Beit Oren zu Papier brachte.315„Ich arbeitete in der Landwirtschaft. Da der Kibbuz nur wenige Arbeitsplätze hatte, musste ich außerhalb arbeiten.“ Eine dieser kibbuzexternen Beschäftigungen habe er im Hafen von Haifa ausgeübt, wo er in Lohnarbeit Schiffe gereinigt habe. Diese Tätigkeiten, so betonte Reuwen Schönenberg, seien Bestandteil der von zionistischer Seite programmatisch vertretenen 314 Vgl. hierzu die Aufnahmen Nr. 679 und 680 im Bildteil. 315 Das Folgende - soweit nicht anders angemerkt - nach NS-DOK, N 67: Handschriftliches Manuskript (Digitalisat): Großvater Reuven Schönenberg. (Übersetzung aus dem Hebräischen.) lich die erste nachweisbare gegen die Briten gerichtete militärische Aktion des Palmach - schuf der Bildhauer David Pollus eine Statue mit dem Titel „Die zwei Generationen“.313 Wie so vieles, bleibt auch mit Blick auf dieses Ereignis völlig im Dunkeln, ob bzw. inwieweit Reuwen Schönenberg hieran beteiligt war. Immerhin belegen seine Fotos, dass er Mitte 1944 offenbar aktiv in die militärische Ausbildung in Beit Oren involviert war. Hierüber verlor er später aber ebenso kein einziges Wort wie über zahlreiche weitere Tätigkeiten und Unternehmungen während seiner Zeit in Beit Oren, die auf etwas irritierende Weise insgesamt vage und - über die erhaltenen Fotos hinaus - seltsam konturlos bleiben. Deutlich wird immerhin, dass die militärische Nutzung des Kibbuz Opfer forderte. So enthält das kleine von Reuwen Schönenberg angelegte Fotoalbum zu Bei Oren neben 313 In dem schmalen Manuskript wird zudem berichtet, das Kibbuz-Mitglieder aus Beit Oren sich während des Krieges als Freiwillige gemeldet hätten, um in Nordafrika zu kämpfen und als Fallschirmspringer im deutschbesetzten Europa abgesetzt zu werden. Aus dem Fotoalbum von Reuwen Schönenberg
RkJQdWJsaXNoZXIy MTI5NTQ=