M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a L e b e n i n Pa l ä s t i na und i m K i bbu z , S E I T E 2 7 3 Familiär ging in Israel weiter alles einen wohlgeordneten Weg. „1967 haben Rina und Michael geheiratet. Sie lebten noch zehn Jahre in Kiryat Chaim, bis sie fortzogen. Nurit und ihr Mann Shachaf zogen in ihre Wohnung“, beendete Reuwen Schönenberg in der ihm eigenen knappen Form seine kurze Lebensgeschichte. Seine Frau Cilia ließ einige Emotionen mehr zu: „Wir lebten unser Leben um Nurit und Rina.“326 1983 wurde Reuwen Schönenberg in der Position eines Lagerleiters bei Solel Boneh pensioniert. 28 Jahre später starb er am 24. Juni 2011 in Haifa. Acht Jahre zuvor war ermit der Überreichung der am 31. März 2003 ausgestellten „Einbürgerungsurkunde“ formal wieder zum deutschen Staatsbürger geworden, nachdem man ihm - wie der 326 NS-DOK, N 67: Handschriftliches Manuskript (Digitalisat): Großmutter Cilia Schönenberg (geb. Haies). (Übersetzung aus dem Hebräischen.) gesamten jüdischen Bevölkerung - diesen Status fast 70 Jahre zuvor mit der Verabschiedung des „Reichsbürgergesetzes“ am 15. September 1935 entzogen hatte. In dieser Urkunde dürfte er mit Bedacht den Namen „Leopold Herbert Reuwen Schoenenberg“ gewählt haben, denn dessen verschiedene Bestandteile symbolisieren ein Stück weit seine ganz persönliche Geschichte, die so trotz aller furchtbaren Ereignisse und Erlebnisse doch noch ein zumindest in Teilen versöhnliches Ende fand.327 327 Onkel Julius Kaufmann hatte diesen Schritt bereits sehr viel früher vollzogen und die deutsche Staatsbürgerschaft bereits am 3. März 1960 erhalten. Vgl. dazu das Digitalisat der Einbürgerungsurkunde in NS-DOK, N 67. Reuben Schönenberg mit Tochter Nuiri beim Kölnbesuch im August 2000
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