M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a B i l d t e i l V I I , S E I T E 2 7 5 rungen an die erste Zeit in Palästina und trugen bis heute dazu bei, „den individuellen Schmerz, die Einsamkeit und die Nöte des Jugendalters weniger schwer wiegen“ zu lassen.329 Gerade in dieser Hinsicht können die „im Augenblick“ entstandenen Fotografien aus jener Zeit einen anderen, ergänzenden Zugang zur damaligen Sichtweise der Betroffenen eröffnen. Das gilt auch für die Aufnahmen von Reuwen Schönenberg, der als 13-jähriger Fotograf des Kölner Familienidyll im Juni 1933 begonnen hatte und dieses Kapitel dann 1947/48 mit der Gründung seiner eigenen Familie in Palästina und der Entstehung des Staates Isra329 Pilarczyk, Gemeinschaft, S. 200. Dort auch die Zitate. 557 - 5/43 - Haus von Reuwen el als „Heimstatt“ visuell wohl ein gutes Stück weit zum Abschluss brachte. Mit der Geburt seines ersten Kindes zog er sich - wie offenbar sehr viele seiner Zeit- und Leidensgenossen330 - auch fotografisch wieder ins rein Private zurück - und blieb dort bis zum Ende seines Lebens. 330 Pilarczyk, Gemeinschaft, S. 218, führt in dieser Hinsicht aus, dass aus der Avantgarde deutsch-jüdischer Jugend „die erste Generation in Palästina“ erwachsen sei. „Mit den Lebensperspektiven wechselten auch die fotografischen, Kinder wurden zum Hauptmotiv der Kibbuz-Fotograf/ inn/en, denn sie waren es, die nun die Zukunft in Erez Israel verkörperten.“ Ob diese Intention tatsächlich für die meisten leitend war oder wurde, muss dahingestellt bleiben und müsste wohl im Zuge von Fallstudien näher untersucht werden.
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