Mit der Kamera von Köln nach Palästina

M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a Pa l ä s t i na , S E I T E 9 1 E i ntr i tt i n d i e neue He imat: Der Jüd i sche Nat i onalfonds Seit dem ersten Zionistischen Kongress, der 1897 in Basel stattgefunden hatte, galt es als oberstes Ziel des politischen Zionismus, dem jüdischen Volk im Sinne einer modernen Nation eine „öffentlich rechtlich gesicherte Heimstätte in Palästina“ zu schaffen. Insofern war jede Auswanderung dorthin stets auch eine Hinwendung zur Heimat aller Jüdinnen und Juden - „Erez Israel“ - und damit die Rückkehr in das versprochene „Gelobte Land“.61 Hierzu galt es, in Palästina schrittweise eine jüdische Mehrheit anzusiedeln, für die jedoch genügend Raum zur Verfügung stehen musste. Daher rief der Fünfte zionistische Weltkongress am 29. Dezember 1901 61 Vgl. Pilarczyk, Gemeinschaft, S. 16 und S. 101. der Einwanderung nach Palästina, befähigen. Hinzu trat der „Hechaluz“, eine internationale zionistische Organisation, die die Vorbereitung der nun als „Chaluzim“ (Pioniere) bezeichneten Jugendlichen auf ihre Emigration in die Hand nahm und koordinierte. In Köln etwa zählte der „Hechaluz“ im Jahr 1934 immerhin rund 300 Mitglieder und durfte seine Arbeit als einzige jüdische Jugendgruppe auch noch fortsetzen, als zum Jahreswechsel 1938/39 die zionistischen Jugendorganisationen verboten worden waren.60 60 Vgl. mit Quellen- und Literaturangaben Döpp, Jugendbewegung, S. 155 ff. und S. 174. Ausführlich werden diese Aspekte im folgenden Großkapitel untersucht. Der deutsche Landesverband der internationalen Pionierbewegung „Hechaluz“ war bereits 1922/23 als Dachorganisation der zionistischen Jugendbünde in Deutschland ins Leben gerufen worden und organisierte hier seitdem - besonders intensiv seit 1935 - die Hachschara für die jüdischen Jugendlichen. Gruppe des Kölner Hechaluz bei einem Ausflug, Frühjahr 1935

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