Mit der Kamera von Köln nach Palästina

M i t d e r K a m e r a v o n K ö l n n a c h P a l ä s t i n a Pa l ä s t i na , S E I T E 9 4 dischen Jugend organisierte und durchgeführte „Chanukkah-Aktion“ des lokalen JNF-KKL, deren Zweck es sei, „Boden in Palästina in unveräußerlichen jüdischen Volksbesitz zu überführen“.68 „‚Was soll uns dies?‘ - werden viele fragen“, hieß es in der Gemeindezeitung weiter, die in dieser Frage offenbar dringende Notwendigkeit zur Aufklärung erkannte: „Das deutsche Judentum hat — so wird uns geschrieben — mit der Organisierung seiner Jugend-Alijah ein großes Werk vollbracht. Hunderte und in den nächsten Jahren Tausende von jüdischen Jugendlichen werden nach Palästina gebracht und dort für ein Leben der Arbeit und des Aufbaus ausgebildet. Nun, da bald 1.000 jüdische Kinder aus Deutschland in Palästina sind und in Schulen sowie in den nationalen landwirtschaftlichen Siedlungen zu werktätigen Trägern der jüdischen Heimstätte erzogen werden, entsteht die Frage: Was soll mit dieser Jugend geschehen, wenn sie ihre Ausbildung beendet hat? Sie werden ein Arbeiterleben führen, wie die Zehntausende von Chaluzim, die ins Land gekommen sind und auch in Zukunft ins Land kommen werden.“ Das alles aber erforderte dringend der Hilfe von außen, da die nach Palästina Einwandernden außer ihrer Arbeitskraft in aller Regel so gut wie nichts mitbrachten. Daher sei auch in Köln zum jüdischen Neujahrstag „Rosch-Haschanah“ am 27. September 1935 eine große Aktion durchgeführt worden, durch deren Ertrag Mittel zum Bodenerwerb in Palästina zusammengetragen worden seien. Aber das reiche bei Weitem nicht aus. „Jetzt, da dieser erste Schritt getan ist, stehen vor uns all die Aufgaben, die bei einer Kolonisation in Palästina auftreten. Jede Siedlung braucht Wasser; Wasser für Menschen und Vieh und Wasser für die Bewässerung der gemischt-wirtschaftlichen Nutzungsfläche. Wir haben es erlebt, daß manche Siedlungen in Palästina zehn und zwanzig Jahre dahinvegetier68 Gemeindeblatt, 13.12.1935. Diese Mittel sollten vor Ort im Zuge einer „Wasserturm-Aktion“ zum Einsatz kommen. Auf diese Form der Kolonisation in Palästina wird an anderer Stelle noch ausführlicher eingegangen.

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